Sonntagsimpuls

Hinter Jesus hergehen, um des Menschen willen

Heilig Geist Burghausen HDB am 02.07.2023

Jugendfußwallfahrt_Weg Nikolaus Pfeiffer

Den Texten, die wir gehört haben, auch wenn sie recht schroff klingen mögen, geht es um den Menschen, unabhängig ob Mann oder Frau, arm oder reich, sympathisch oder lästig! Es geht um das Leben als Ganzes, das sich nicht begrenzen lässt!

Es geht dar­um, dass wir alle, jede und jeder, in Frie­den sei­ne Wege gehen kann und dabei die ande­ren nicht aus dem Blick ver­liert. Die Kir­che von ihrem Auf­trag her ist Anwäl­tin für den Men­schen, weil sie ihn sieht als von Gott geschaf­fen, als sein Eben­bild. Wel­che Wür­de! Ange­sichts der inter­nen Kri­sen und der scha­ren­wei­sen Aus­trit­te ver­liert die Kir­che immer mehr an Kraft und gesell­schaft­li­cher Rele­vanz. Wer steht ein für den Men­schen, unab­hän­gig was er/​sie für das Bruttos0zialprodukt bringt? Wer steht heu­te ein dafür, dass es um den Men­schen geht und nicht nur um Profit? 

Dar­um braucht es Men­schen, die sich von Jesus anspre­chen las­sen und sei­nem Ruf fol­gen. Wir haben gehört, dass das anspruchs­voll ist, nicht belie­big. Radi­kal, hat es am Bibel­abend gehei­ßen. Ja radi­kal, den Ursprung betref­fend, so wie Gott die Welt und den Men­schen dar­in gedacht hat. Näm­lich dass Gott sah, dass alles gut ist. Das kön­nen wir heu­te bei­lei­be nicht mehr sagen, dass alles gut ist, wenn wir die gro­ßen und klei­nen Kon­flik­te in der wei­ten Welt und bei uns anschau­en. Wenn wir sehen, wie mit den Res­sour­cen der Erde umge­gan­gen wird. Nein, das ist nicht alles gut. Und des­halb braucht es die­se Radi­ka­li­tät, die­se Ursprüng­lich­keit. Radi­ka­li­tät ist nicht zu ver­wech­seln mit Fun­da­men­ta­lis­mus. Radi­ka­li­tät hat nichts mit Mora­lis­mus zu tun und über­for­dert nicht. Radi­kal heißt zuerst, sich von Jesus und sei­ner Bot­schaft anspre­chen zu las­sen. Radi­kal heißt fas­zi­niert sein von der Visi­on einer neu­en Welt, wie Jesus sie uns in der Berg­pre­digt gezeich­net hat: selig die Armen, die Trau­ern­den, die Frie­den stif­ten … . Und auch im Evan­ge­li­um heu­te. Wer das Leben gewin­nen will, wird es ver­lie­ren; wer aber das Leben um mei­net­wil­len ver­liert, wird es gewin­nen.“ Also es geht um’s Gewin­nen, es geht um’s Fin­den. Es geht um den Lebens­ge­winn, um’s Fin­den des rich­ti­gen Weges zu einem geglück­ten und gelin­gen­den Leben. Allen auf der Suche kommt Jesus in die Que­re. Sie sind glück­lich, weil sie Jesus gefun­den haben oder weil Jesus sie gefun­den hat. Sie füh­len sich ange­zo­gen von ihm. Sie mer­ken, es geht um mehr als dar­um, sich am Mor­gen zu erhe­ben, das Sei­ne zu tun und am Abend sich hin­zu­le­gen. Sie spü­ren, dass in sei­nen Wor­ten eine ande­re Wirk­lich­keit durch­scheint, die über das All­täg­li­che hin­aus­führt. Sie glau­ben Jesus, sie trau­en ihm und fol­gen ihm nach. Umso mehr, weil er für sie den Weg ohne Men­schen­furcht zu Ende gegan­gen ist und trotz Todes­angst sein Leben am Kreuz hin­ge­ge­ben hat. Im Zugrun­de­ge­hen, im Hin­ab­stei­gen in das Reich des Todes liegt die Erlö­sung. Leich­ter war sie anschei­nend nicht zu haben. Das Zugrun­de­ge­hen ist die Vor­aus­set­zung für die Auf­er­ste­hung. Es braucht den Weg zum Grund, den Weg der nicht immer ein­fa­chen Selbst­er­kennt­nis, um das Leben zu fin­den. Es ist schein­bar para­dox: anstatt am Leben fest­zu­hal­ten fin­det es den Sinn im Los­las­sen. Also es braucht ein nicht immer mehr. Es braucht nicht ein immer Mehr an Selbst­ver­wirk­li­chung. Es braucht: sein Kreuz anneh­men und hin­ter Jesus her­ge­hen. Das über­for­dert nicht. Jesus spricht sogar von der leich­ten Last (Mt 11,2830). Wir sind ja nicht allein in der Spur Jesu. Im Volk Got­tes trägt einer des ande­ren Last, küm­mert sich eine um den ande­ren. So ist es gedacht. 

Wenn ich in die Run­de schaue, ist mir klar: es braucht jede und jeden von uns, damit unse­re Welt mensch­lich bleibt und dass es schön ist, dar­in zu leben. 

Wir fei­ern jetzt Eucha­ris­tie. Mit den Gaben wird auch das Unse­re zum Altar gebracht, auf dass es ver­wan­delt wird und uns zur Nah­rung wer­de und uns Kraft gebe, heu­te und für die kom­men­de Zeit.

Amen.

Lud­wig Rai­schl, Direk­tor im Haus der Begeg­nung HEI­LIG GEIST

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