
Den Gottesdienst zelebrierte DK em. Josef Fischer und segnete (weil an Mariä Lichtmess im Haus kein Gottesdienst stattfand) dazu auch die Kerzen, die das ganze Jahr über in unserer Kirche gebraucht werden.
Das Glaubenszeugnis sprach Direktor Ludwig Raischl:
Ein Mutmachtext, so das Resümee einer Teilnehmerin des Bibelabends zum Evangeliumstext. Und Mut, den können wir Menschen immer wieder gut brauchen.
Denken wir an ein kleines Kind, das sich nicht traut und sich lieber an die Mama/den Papa klammert, wenn es vom jemanden angesprochen wird.
Oder denken wir an die Heranwachsenden heute, Generation Y oder wie sie auch sonst betitelt werden, die durch weltweite Krisen verunsichert und herausgefordert sind: wie 9/11 und der weltweite Terror, Finanzkrise, Atomreaktorunfall in Fukoshima, bis hin zur Pandemie, die unsere Welt stillstehen ließ.
Und da sind wir bei uns. Wie gehen wir mit diesen Herausforderungen um? Was brauchen wir und was brauchen die Menschen von heute zu einem zufriedenen Leben?
Genau dahinein spricht Jesus uns diese Mutmachbotschaft zu. Ganz klar und einfach: Ihr seid, nicht ihr sollt sein. Nein, ihr seid es. Salz der Erde, die Würze ins Leben bringt, damit es nicht fad und langweilig wird. Ihr seid das Licht der Welt, Licht das in all den Dunkelheiten Orientierung gibt. Oriens heißt ja wörtlich aufgehendes Licht. Das Licht ist dazu da, die Welt hell werden zu lassen. Und dieses Licht ist uns, die wir uns Christen nennen, zugesagt.
Wie kann Jesus so einfach und klar sprechen? Was ist seine Vision von einer Welt, in der alle Menschen gut leben können? Letzten Sonntag haben wir die Seligpreisungen gehört. In den ‚Selig die Armen, Selig die Friedensstifter, Selig die Barmherzigen‘ bringt Jesus die göttliche Vision ins Wort und wir spüren sofort, was unserer Welt, die vom Kapital, vom Gewalt, vom Egozentrik durchzogen ist, fehlt. Jesus kann so sprechen, weil er sich rückgebunden weiß zu seinem Vater im Himmel, einer Beziehung, die durch und durch von Vertrauen geprägt ist.
Diese Botschaft vom liebenden Vertrauen legt Jesus in jeden von uns hinein. Wir dürfen wissen, dass wir von Gott gewollt und geliebt sind. Mit dieser Sicherheit im Herzen trifft uns das Wort „ihr seid das Salz“ „ihr seid das Licht“.
Diese Botschaft vom Gottesreich darf nicht nur bei uns bleiben. Das Salz will der Speise den Geschmack verleihen. Das Licht ist dazu da zu leuchten. Als Menschen mit einer wohlschmeckenden Speise gehören wir unter die Leute, damit sie Kraft für den Tag bekommen. Als Licht leuchten wir hinaus in die Welt, v.a. zu den Menschen, die sich im Dunkeln befinden und Angst um ihr Leben haben.
Es versteht sich von selbst, dass es dabei nicht um Selbstinszenierung geht. Denn es ist nicht unser Licht. Wir spüren sehr schnell, ob sich jemand selbst ins Licht stellt oder ob durch ihn das Licht leuchtet, das vom Geheimnis Gottes herkommt, das uns Menschen in die Welt gestellt hat.
Und es versteht sich von selbst, dass wir mit der Zusage „Ihr seid das Salz, Ihr seid das Licht“ nicht nur mit Worten unterwegs sind. Der erhobene Zeigefinger versalzt die Suppe eher, um im Bild zu bleiben. Es braucht immer mehr auch unser Wort, wenn unser Glaube angefragt, kritisiert oder auch vergessen wird. Das schon. Da dürfen wir um das rechte Wort im rechten Augenblick bitten, das die andere Wirklichkeit vom Reich Gottes ins Spiel bringt. Es braucht unser Salz- und Lichtsein v.a. im Sein und in der Tat. Die Menschen spüren, ob wir vertrauend unser Leben in die Hand Gottes legen und so versuchen zuversichtlich zu leben. Das Schöne ist, dass wir dabei nicht allein sind. Jesus sagt ja „Ihr seid das Salz, Ihr seid das Licht“. Diese Zusage gibt uns ein weites Herz, das uns durchlässig werden lässt für das Strahlen Gottes. Wie das aussehen kann, haben wir beim Propheten Jesaja heute gehört: den Hungrigen an Leib und Seele Brot austeilen, den vielfältig Obdachlosen ein Obdach anbieten, den Nackten/Bloßgestellten Schutz geben – denn dann geht im Dunkel dein Licht auf.
Also: „Ihr seid das Salz der Erde, Ihr seid das Licht der Welt“ – Nur Mut!
Amen.