Psalm 104 fällt mir ein: “Du lässt Quellen sprudeln in Bäche, sie eilen zwischen den Bergen dahin. Sie tränken alle Tiere des Feldes, die Wildesel stillen ihren Durst. Darüber wohnen die Vögel des Himmels, aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.“ …
„Wie zahlreich sind deine Werke, HERR, sie alle hast du mit Weisheit gemacht, die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.“
Im Weiteren wird in poetische Form erzählt, wie Gott mit seiner Schöpfung umgeht, liebevoll, immer wieder und weiter neu schaffend und am Leben erhaltend. „creatio continua“ — die andauernde Schöpfung durch den andauernden Schöpfer: jeden Tag geht die Sonne auf und unter, jeden Frühling erwacht die Natur zu neuem Leben, jeder Atemzug hält mich am Leben und ist immer wieder eine neue kleine Schöpfung.
Freilich, in der Freude über diese Schöpfung ist auch ihre Bedrohung immer mit im Blick, die Bedrohung der Schöpfung und der Menschen, die in ihr leben.
Im Evangelium des Sonntags (Mt 9, 36 – 10, 8) sendet Jesus die Jünger, daran mitzuarbeiten, dass alle Menschen gut leben können. Die Kraft dazu beziehen sie aus der Freude über das, was sie selbst „empfangen haben“, was ihnen von Gott geschenkt ist, worüber sie selbst sich freuen.
Was ist mir geschenkt, worüber freue ich mich? – Das Leben, der Atem, die Holunderblüten und der Vogelgesang …
Wunderbar ausgedrückt ist dies im Lied: „Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr, neu ist der Mensch, der liebt. Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr, neu ist der Mensch, der liebt wie er. Große Freude wir gefunden, sie begleitet uns voran, allen möchten wir sie schenken, dass die Welt sich freuen kann.“ (Gotteslob 857)
Viel Freude an und in diesen Sommertagen wünsche ich!
Brigitta Neckermann-Lipp
„„Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr!” (GL 857)”