Der Passauer Bischof erzählt lebendig von seinen Erfahrungen als Synoderteilnehmer im Oktober 2023. Die Zuhörerschaft spürt, wie beeindruckend für Bischof Stephan diese Synode war. Er durfte Synodalität als Grundprinzip der Kirche erleben. Synodal bedeutet die fundamentale Gleichheit aller Gläubigen durch die Taufe. Zugleich bleibt der Papst bleibt oberste Instanz. Zum ersten Mal waren Frauen und Männer aus dem Volk Gottes gleichberechtigte Mitglieder auf einer Bischofssynode. Die Methode der Tagung war das "Gespräch im Heiligen Geist", das geprägt vom Hören aufeinander und auf den Geist Gottes. Immer wieder sind Schweigepausen, um im Herzen das Gehörte zu erwägen. Folge war ein Verständnis füreinander, auch zu kontroversen Themen. Spannend wird sein, wie es jetzt weiter geht auf der nun folgenden Synode im Herbst 2024. Am Ende des Weges wird ein zusammenfassendes und abschließendes päpstliches Schreiben stehen. Im anschließenden Gespräch betonte Bischof Stephan auf Nachfrage: die Kirche wird umso katholischer, je mehr sie synodaler wird. Er formuliert die Idee, dass Christen Beziehungsspezialisten werden, welche die absichtslose Liebe Gottes den Menschen spüren lassen. Das größte Problem der Kirche ist gegenwärtig der Machtmissbrauch. Verantwortungsträger in der Kirche haben sich immer zu fragen, wie die eigene Vollmacht so eingesetzt wird, dass Wachstum geschehen kann. Große Hoffnung setzt der Bischof dabei auf das Gespräch im Heiligen Geist und er fragt sich, wie kann es im Bistum eingeübt werden kann. Neben all den Fragen im Plenum angesichts des großen Transformationsprozesses, in dem die Kirche gegenwärtig steht, bleibt die Zuversicht an diesem Abend spürbar. "Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen", sagt Jesus auch heute.
Einen ausführlichen Bericht zur Veranstaltung finden Sie auch im Passauer Bistumsblatt.
