Am Sonntag nach Pfingsten feiert die Kirche den Dreifaltigkeitssonntag und es gilt Gott Vater- Gott Sohn-und Gott Heiliger Geist zusammenzubringen. Ein Gott in drei Personen. Das zu klären und zu erklären ist schon seit den christlichen Anfängen eine Herausforderung. Ich erinnere mich gerne an eine Reise zurück, bei der ein amerikanischer Priester in seiner Predigt kurzerhand den Text von „All you need is love“ von den Beatles in „All you need is trinity“ – „alles was du brauchst, ist Dreifaltigkeit“ umwandelte. Auch wenn das keine wissenschaftliche Erklärung liefert, so ist es die Vergegenwärtigung dessen, was der evangelische Theologe Klaus-Peter Jörns schreibt: „Die Trinität sagt, dass Gott in der Begegnung mit Menschen seine Gestalt ändern kann.“
Und unser christlicher Gott ist ein Gott der Beziehung. Die Hand, die immer nach uns ausgestreckt ist und einen Platz in unserem Leben finden will. Da passt nichts Statisches, denn auch unser Leben ist veränderlich.
Manchmal tritt für uns Gott Vater in den Vordergrund, der Schöpfer, der Urgrund des Seins, der uns in seine unendliche Gnade einhüllt und der doch immer wieder in weiter Ferne ist, weil wir ihn nie begreifen werden. Manchmal brauchen wir in Gott Sohn ein Gegenüber – jemand der genau weiß, wie es uns geht, was wir fühlen und was wir brauchen. Eben weil er einer von uns war. Weil Gott Mensch geworden ist und wie du und ich gelebt hat.
Weil dieses Gegenüber-Sein aber kein Dauerzustand ist, so hat uns Gott den Heiligen Geist gesandt. Gott in uns, der immer wieder in den kleinen und großen Dingen des Lebens aufscheint. Der immer wieder spürbar wird und uns staunen lässt.
All you need is trinity – und das soll nicht heißen, dass wir uns dann einfach das richtige aussuchen können, weil irgendetwas schon passen wird. Nein, es braucht diesen Gott in seinen drei Gestalten, weil er uns allen alles ist.
Rebekka Redinger-Kneißl, Referentin im Haus der Begegnung HEILIG GEIST
