verschiedene Figuren, große und kleine, Männer und Frauen, hell- und dunkelhäutige, unterschiedlich gekleidet … Die Schachtel ist beschriftet: „Menschen“. Wie viel leichter und freundlicher wäre unsere Welt, wenn wir öfter nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten sehen würden. Wenn wir
nicht „der Flüchtling“, „die Direktorin“, „der Arbeiter“, „die Alte“ … denken, sondern „Menschen“.
Das Evangelium vom Sonntag zeigt, dass Gottes Gerechtigkeit anders ist als unsere. (Mt 20, 1 – 16) Es
erzählt von den Arbeitern im Weinberg, die am Ende des Tages alle den gleichen Lohn bekommen, obwohl sie unterschiedlich lange gearbeitet haben. Die ersten bekommen einen Denar, wie ausgemacht, die später gekommenen bekommen auch einen Denar. Ein Denar war etwa die Summe, die nötig war, um eine Familie für einen Tag zu ernähren. Die Tagelöhner, die hier zur Arbeit angeworben werden, waren darauf angewiesen jeden Tag neu eine Arbeit zu finden, mit der sie und ihre Familien Auskommen hatten für diesen Tag. Sie lebten „von der Hand in den Mund“. Hätten die
später gekommenen ihren Lohn nur anteilmäßig bekommen, hätte es für diesen Tag nicht zum Leben gereicht. Gottes Gerechtigkeit ist nicht „alle gleich“, sondern „jeder was er braucht — jede, was sie braucht“. Freilich: ein Rechtsstaat kann sich auf so eine Gerechtigkeit nicht einlassen und menschliches Zusammenleben braucht Regeln und Gesetze, die für alle gleich gelten. Und dennoch: Ich kann mich in diese unendliche Großzügigkeit Gottes hinein, mich davon anscheinen und wärmen lassen.
Das kann helfen, weit zu werden im Denken und im Herzen. Es kann helfen, angesichts der vielen Probleme und Krisen nicht immer engstirniger und hartherziger zu werden, sondern immer warmherziger und freier im Denken. Und zudem bin ich oft genug auch eine*r von den Letzten und Gottes Großzügigkeit gilt auch mir!
EineAnregung für den Tag: Wenn ich heute unterschiedliche Menschen sehe, denke ich wohlwollend: „Menschen“. Gerade auch dann, wenn es mir unangenehme Menschen sind. Wer es noch „weiter treiben“ will, denkt dazunoch „und Kinder Gottes“.
PS: Und wer noch mehr zur Vielfalt der Playmobil Figuren sehen möchte, besuche die schöne
Ausstellung in Altötting „Playmobil – Spielgeschichte(n)“.
Brigitta Neckermann-Lipp,
Exerzitienreferentin und Referentin im Haus der Begegnung HEILIG GEIST