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Gedanken zum Sonntag | "Wer Papst wird, soll ein Christ sein."

Heilig Geist Burghausen HDB am 04.05.2025

Rosen im Innenhof Bildrechte: HdB

In den kommenden Tagen wählen sie in Rom einen neuen Bischof, den Papst. Wer soll es werden? Es wird jedenfalls der 267. Nachfolger des Hl. Petrus sein. Dazu gibt uns das Evangelium heute im Persönlichkeitsprofil des Petrus drei Hinweise. Es wird sich zeigen, dass der Papst – wie Petrus - vor allem ein Christ sein muss. Darum gelten die Punkte für jeden Christenmenschen.

Erstens: Petrus ergreift die Initiative. Bei ihm finden sich Kooperationspartner ein und gemeinsam lernen sie.

Die Aus­gangs­la­ge ist nie­der­schmet­ternd. Jesus ist am Kreuz gestor­ben. >Aus der Traum<. Kein Sil­ber­streif am Hori­zont. Aus Äpfel Amen. Was tun? Am bes­ten, man ver­gisst und kehrt in den All­tag zurück. Das wird das Geschei­tes­te sein. Aus der Depres­si­on folgt die Regres­si­on. Sie spricht aus Petrus, wenn er sagt: >Ich gehe fischen<. Gleich sind sie zu siebt, die etwas unter­neh­men, um alles ver­drän­gen. Aber der Schritt ver­fängt nicht, sie fan­gen nichts. Auch das noch. Dann steht Jesus da, aber sie wis­sen nicht, dass er es ist. Zu essen haben sie auch nichts. Geht’s noch? Ja, es geht noch. Sie haben mensch­lich ver­ständ­lich gehan­delt und Petrus war initia­tiv gewor­den. Das war wich­tig. Nun las­sen sie sich von dem uner­kann­ten Frem­den einen Tipp geben. Sie sind lernwillig.

Kann es sein,

dass auch heu­te Jesus so auf­tritt, dass man ihn nicht erkennt? Dass er sich ver­birgt und inko­gni­to auf­tritt ? Ist er viel­leicht der Frem­de, der Ande­re, der Neue, der Unbe­kann­te, der Uner­kann­te? Ist nicht Petrus der, der es auch nicht weiß“, der aber einen Schritt tut und ande­re mit­kom­men lässt, so dass sie gemein­sam ler­nen und sich von einem Frem­den auf die Spur Jesu brin­gen las­sen? Der Papst als Initia­tor, der Christ als einer, der gehend wird?

Zweitens: Petrus lässt sich etwas sagen und tut daraufhin den Sprung in den Glauben und in die Tat.

So sehr es an Petrus ist, initia­tiv zu wer­den, eben­so sehr muss er sich etwas sagen las­sen. Auch ande­re Leu­te wis­sen etwas. Es ist der Jün­ger, den Jesus lieb­te, der als ers­ter sieht, dass der Frem­de nie­mand ande­rer ist als der Herr. Der eine hat die Lei­tung, der ande­re steht in der grö­ße­ren Lie­be. Sie haben sich etwas zu sagen. Petrus ist so gescheit“ und tut wie­der als ers­ter einen Schritt, er tut einen Sprung, und mit sei­nen star­ken Armen zieht er das Netz an Land.

Kann es sein,

dass es auf dem Weg zum Glau­ben ver­schie­de­ne Bega­bun­gen gibt und infol­ge­des­sen auch Riva­li­tä­ten nicht aus­ge­schlos­sen sind, son­dern dass sie not­wen­dig oder schlicht und ein­fach gege­ben sind? Der Papst als Hören­der, als einer, der zum Ler­nen bereit ist und der ent­schlos­sen han­delt? Der Christ als einer, der ande­re neben sich anerkennt?

Drittens: Petrus sieht sich einer Prüfung und Befragung durch den Herrn selbst gegenüber und begreift, worauf es ankommt. Es kommt auf die Liebe an.

Petrus als einer, der die Initia­ti­ve ergreift und als einer, der sich etwas sagen lässt, gerät in die defi­ni­ti­ve Begeg­nung mit dem Herrn selbst: >Simon, Sohn des Johan­nes, liebst du mich mehr als die­se?< Hin­ter all den Eig­nun­gen und Ver­an­la­gun­gen, den Bega­bun­gen und Kom­pe­ten­zen, den Ämtern und Cha­ris­men geht es um die Lie­be zum Herrn. Danach vom Herrn selbst gefragt zu wer­den, führt den Petrus in die Kri­se sei­nes Lebens. Er stellt es schluss­end­lich Jesus selbst anheim, dar­über zu ent­schei­den, ob er ihn brau­chen kann: >Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb­ha­be<. Petrus aner­kennt ein Wis­sen“ Jesu. Sein Ver­trau­en dar­auf ist bereits eine Spur sei­ner Lie­be zu Jesus.

Kann es sein,

dass einer, der Papst wird, in die defi­ni­ti­ve Kri­se sei­nes Lebens gerät und dass er nur die Lie­be als das Licht am Ende des Tun­nels erkennt? Kann es sein, dass der Christ in die­ser Stun­de der Kir­che die direk­te Kon­fron­ta­ti­on mit dem Herrn braucht, damit er weiß, wor­um es geht: um die der Kraft sei­ner Liebe?

Es bleibt span­nend. Gott sei Dank.

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Josef Fischer

Josef Fischer

Dompitular i.R.

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